Market Map

🔥 Worum geht’s?

• Eine Market Map ist ein visuelles Werkzeug, um deinen Markt zu verstehen und dich darin zu positionieren – sie hilft dir, dein Spielfeld zu erkennen und aktiv zu gestalten.
• Durch die grafische Darstellung deines Marktes als “Landschaft” kannst du besser verstehen, wer die relevanten Akteure sind und welche “Gespräche” wo geführt werden.
• Anders als abstrakte Zielgruppendefinitionen ermöglicht die Market Map eine konkrete Verortung deines Business in der wirtschaftlichen Realität und zeigt dir, wo du aktiv gestalten kannst.

🎯 Das Konzept

Die Market Map ist wie eine Landkarte für dein wirtschaftliches Terrain. Stell dir vor, dein Markt wäre eine Landschaft mit Bergen, Tälern, Flüssen und verschiedenen Dörfern und Städten – jeder Ort repräsentiert einen Akteur oder eine Gruppe im Markt, und die Verbindungen dazwischen zeigen, wie sie interagieren.

Eine Market Map hilft dir, deinen Markt nicht als abstrakte Größe zu betrachten, sondern als konkretes Spielfeld mit realen Akteuren. Sie besteht aus drei wesentlichen Komponenten:

Die Akteure im Markt: Hier identifizierst du alle relevanten Teilnehmer – von Mitbewerbern über potenzielle Kunden bis hin zu Einrichtungen und Institutionen, die im Markt eine Rolle spielen. Im Beispiel der Gründermesse werden etwa Schulen, Universitäten, Inkubatoren, Banken, Bundesländer, die Wirtschaftskammer, Steuerberater, das AMS, Ein-Personen-Unternehmen, die Startup-Community und Venture-Capital-Geber als wichtige Akteure identifiziert und auf der Karte verortet.

Die Positionierung: Mit der Market Map bestimmst du aktiv deinen Platz im Markt. Du entscheidest, mit wem du in Kontakt treten, welche Gespräche du führen willst. Wenn du dich etwa im “Silicon Valley”-Bereich deiner Branche positionierst, wirst du anders kommunizieren müssen als im “Hochschulwesen” oder bei “arbeitsuchenden Menschen”. Verschiedene Marktbereiche erfordern unterschiedliche Kommunikationsweisen und Angebote.

Die Marktgröße und -wahl: Die Map hilft dir, den richtigen Umfang deines Zielmarktes zu bestimmen. Solopreneure neigen oft dazu, ihren Markt zu groß zu wählen. Die Folge: Sie können nicht richtig Fuß fassen und werden nicht wahrgenommen. Besser ist es, mit einem überschaubaren Markt zu beginnen, den du wirklich bearbeiten kannst – wie ein Gärtner, der lieber einen kleineren Garten perfekt pflegt als einen riesigen nur oberflächlich.

Ein häufiges Missverständnis ist, dass man mit ein und derselben Ansprache verschiedene Marktsegmente erreichen kann. In Wirklichkeit erfordert jeder Marktbereich seine eigene Sprache und Ansprache. Wenn du dich in drei verschiedenen Märkten positionieren willst, musst du auch drei verschiedene “Gespräche” führen.

📌 Wie das Konzept in deinem Business nützlich sein kann

1. 📌 Marktverständnis vertiefen: Mit einer Market Map bekommst du einen konkreten Überblick über dein wirtschaftliches Umfeld. Zeichne alle relevanten Marktteilnehmer ein – Kunden, Mitbewerber, Institutionen. Diese visuelle Darstellung hilft dir, Zusammenhänge zu erkennen, die in einer reinen Auflistung verborgen bleiben würden. Du kannst beispielsweise Cluster identifizieren oder erkennen, welche Akteursgruppen besonders eng miteinander verbunden sind.
2. 📌 Bewusste Positionierung: Die Market Map zwingt dich zur aktiven Entscheidung: Wo möchtest du auf dieser Karte stehen? Mit welchen Akteuren willst du primär in Kontakt treten? Diese Entscheidung bestimmt maßgeblich deine Kommunikation, deine Angebote und deine gesamte Strategie. Statt zu versuchen, mit allen zu sprechen, fokussierst du dich auf den Bereich, der am besten zu dir passt.
3. 📌 Lücken im Markt entdecken: Durch die grafische Darstellung wird oft sichtbar, wo noch niemand aktiv ist oder wo Bedürfnisse nicht optimal befriedigt werden. Diese “unbesetzten Gebiete” können ideale Nischen für dein Business sein. Besonders für Solopreneure bieten sich oft Marktnischen an, die für größere Unternehmen nicht lukrativ genug sind, aber für ein Kleinunternehmen perfekt sein können.
4. 📌 Die richtige Marktgröße finden: Die Market Map hilft dir zu erkennen, wenn dein anvisierter Markt zu groß ist. Als Solopreneur ist es besser, einen kleineren Markt wirklich zu durchdringen, als in einem zu großen Markt nur einer von vielen zu sein. Umsatzprobleme entstehen oft nicht, weil der Markt zu klein ist, sondern weil er zu groß gewählt wurde und man ihn nicht bearbeiten kann.
5. 📌 Von der Konkurrenz lernen: Die Market Map macht deine Mitbewerber sichtbar und ermöglicht dir, sie bewusst zu beobachten. Statt die Konkurrenz ängstlich zu meiden, kannst du sie als Lernressource nutzen: Was funktioniert bei ihnen gut? Was funktioniert nicht? Wo siehst du Raum für Verbesserungen? Diese Beobachtungen können wertvolle Impulse für dein eigenes Angebot liefern.

🔎 Strategische Fragen zum Weiterdenken

1. 🔎 Deine Position auf der Karte: Wo genau würdest du dich auf deiner eigenen Market Map verorten? Bist du da, wo du sein möchtest, oder fühlst du dich eher in einem anderen Bereich dieser Landschaft wohler? Welche Konsequenzen hätte ein Positionswechsel für deine Kommunikation und dein Angebot?
2. 🔎 Die optimale Marktgröße: Ist dein gewählter Markt wirklich in einer Größe, die du als Solopreneur effektiv bearbeiten kannst? Könntest du erfolgreicher sein, wenn du dich zunächst auf einen kleineren, spezifischeren Marktbereich konzentrierst? Welche Indikatoren sprechen dafür, dass dein Markt vielleicht zu groß gewählt ist?
3. 🔎 Aktive Marktgestaltung: In welchen Bereichen könntest du nicht nur Marktteilnehmer sein, sondern aktiv den Markt gestalten? Gibt es Möglichkeiten, als Opinion Leader in deinem Segment aufzutreten, etwa durch Brancheninitiativen, Veranstaltungen oder andere Aktivitäten, die über dein direktes Angebot hinausgehen?

→ Weiterführende Literatur

• 🔗 Cluetrain Manifesto: “Märkte sind Gespräche” (zum kommunikativen Aspekt von Märkten) (deutsche Version)

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